Rehkitzrettung

Das Reh ist in der Schweiz die häufigste wildlebende Huftierart. Es hält sich bevorzugt in den Waldrandzonen auf und verlässt diese mehrfach pro Tag, um auf den umliegenden Wiesen zu äsen. Die Entwicklung der Agrarwirtschaft ‑ mit Wiesen, welche die Waldzonen umgeben ‑ haben zu idealen Lebensräumen für die Rehe geführt. Gleichzeitig werden den Rehkitzen die waldnahen Wiesen immer wieder zum Verhängnis, da sie Opfer von Mähmaschinen werden. Im Mai und Juni bringen die Rehgeissen ein bis zwei Junge zur Welt. Die Rehkitze haben das angeborene Verhalten, dass sie während der Lebenswochen nicht der Mutter folgen, sondern sich bei Gefahr ducken und reglos im hohen Gras liegen bleiben. Mit dem gepunkteten Fell, kaum Eigengeruch und dem Drückverhalten sind sie optimal gegen Feinde geschützt. Ein Bauer, welcher seine Wiese mäht, hat so jedoch keine Chance, das Rehkitz zu sehen.

Vermeidung von Unfällen

Die lokalen Jagdgesellschaften zusammen mit dem Drohnenteam unterstützen deshalb die Landwirte bei der Suche nach Rehkitzen. Dazu werden die Wiesen am frühen Morgen vor dem Mähen mit einer Drohe mit Wärmebildkamera abgeflogen. Die entdeckten Kitze werden danach mit einer Holzharasse zugedeckt bis der Bauer die Wiese gemäht hat. Danach werden die Kitze wieder vom Harassenschutz befreit. 

Unterstützung durch die Jagdgesellschaft

Landwirte sollten sich rechtzeitig vor dem Mähen bei Ihrer örtlichen Jagdgesellschaft melden. Teilen Sie mit, wann und wo gemäht werden soll. Wir sind Ihnen gerne bei der Rehkitzrettung behilflich.

Verhalten von Spaziergängern

Falls Sie als Spaziergänger auf Rehkitze treffen, sollten diese liegen gelassen werden. Es ist normal, dass Rehmütter ihre Jungen immer wieder alleine lassen. Die Rehgeissen sind aber nie weit weg, um die Kitze bei Bedarf zu säugen. Melden Sie Rehkitzfunde am besten der örtlichen Jagdgesellschaft. Um die Jungtiere zu schützen, sind Hunde während dieser Zeit unbedingt an der Leine zu führen. Die Leinenpflicht gilt im Aargau vom 1. April bis zum 31. Juli im Wald und am Waldrand.